Eine Stadt im
XXL-Format

Pi-Ramesse, das „Haus des Ramses“

Vor ca. 3000 Jahren erstreckte sich die Stadt Pi-Ramesse über mehrere Inseln und an den Ufern des östlichen Nilarms. Sie nahm dabei eine Fläche von 10 bis 20 km² ein. Heute ist von dem antiken Siedlungsgebiet, das zu den größten urbanen Zentren der späten Bronzezeit (1500‒1200 v. u. Zt.) gehörte, fast nichts mehr zu sehen.

Blick über das Gebiet der antiken Ramsesstadt auf das moderne Dorf Qantir. Foto: Henning Franzmeier. © Qantir/Pi-Ramesse-Projekt.

Die Architektur der Stadt

Obelisken Ramses’ II. in Tanis, die ursprünglich in der Ramsesstadt standen. Foto: Henning Franzmeier. © Qantir/Pi-Ramesse-Projekt.
Obelisken Ramses’ II. in Tanis, die ursprünglich in der Ramsesstadt standen. Foto: Henning Franzmeier. © Qantir/Pi-Ramesse-Projekt.
Stele des Offiziers Mes mit Darstellungen Ramses‘ II. in verschiedenen Erscheinungsformen. Hildesheim, Roemer- und Pelizaeus-Museum (374). Foto: Sharouk Shalchi. © Roemer- und Pelizaeus-Museum Hildesheim.
Stele des Offiziers Mes mit Darstellungen Ramses‘ II. in verschiedenen Funktionen. Hildesheim, Roemer- und Pelizaeus-Museum (PM374). Foto: Sharouk Shalchi.
© Roemer- und Pelizaeus-Museum Hildesheim.

Nicht nur die Ausdehnung, auch die Architektur der Ramsesstadt hatte XXL-Format: Hier standen mindestens fünf monumentale Tempel für die Götter Seth, Amun, Wadjet, Astarte und Amun-Re-Harachte. So beeindruckend, dass sogar Inschriften von ihnen berichten, müssen auch die weitläufigen königlichen Paläste gewesen sein, deren Innenräume mit imposanten Darstellungen aus farbigen Fayencefliesen geschmückt waren. Im großen Maßstab gedacht waren auch die später nach Tanis verbrachten 16 Obelisken sowie die kolossalen Statuen des vergöttlichten Königs Ramses II., deren Aufstellung im Stadtgebiet belegt ist.

Die gigantischen Bauten und Statuen erscheinen auch in bildlichen Darstellungen, die belegen, dass der König Pi-Ramesse als politische Hauptstadt nutzte, in der er seine weitreichende Macht demonstrierte. In dieser Umgebung fanden Ereignisse von welthistorischer Bedeutung, so z. B. die Verhandlung und Übergabe des Friedensvertrages zwischen Ägyptern und Hethitern, statt. In seinem Palast empfing Ramses II. u. a. zwei hethitische Prinzessinnen, die seine Gemahlinnen werden sollten, um die enge Verbindung beider Länder zu besiegeln.

Ramses – Bauherr ohne Limits

Ramses II., der 67 Jahre (1290 bis 1224 v. u. Zt.) regierte, war der König, der den Ort im Ostdelta zu seiner Hauptstadt machte und sie großflächig ausbauen ließ. Er war es auch, der der Stadt den Namen Per-Ramses bzw. Pi-Ramesse, „Haus-des-Ramses“, gab. Nicht zuletzt durch die Unterstützung seines fähigen und loyalen Beamtenstabes gelang es ihm, von dort aus über so eine lange Zeit stabil zu regieren.

Die Menschen folgten dem König in die neue Residenz auf der Suche nach Arbeitsmöglichkeiten, auch wenn die neue Hauptstadt weit entfernt war von ihrem alten Zuhause.

2016 während der Grabungen entdeckte Mörtelgrube. Die roten Pfeile markieren die Fußabdrücke von Kindern. Foto: Robert Stetefeld. © Qantir/Pi-Ramesse-Projekt.
2016 während der Grabungen entdeckte Mörtelgrube. Die roten Pfeile markieren die Fußabdrücke von Kindern. Foto: Robert Stetefeld.
© Qantir/Pi-Ramesse-Projekt.

Die 2016 entdeckten Fußabdrücke von Kindern geben uns eine lebendige Vorstellung davon, wie die Menschen in der Stadt mit ihren Familien gelebt haben.

Objekte aus der Ramesesstadt im Roemer- und Pelizaeus-Museum Hildesheim

Prof. Regine Schulz, Wissenschaftliche Direktorin des Roemer- und Pelizaeus-Museum Hildesheim und Leiterin des Qantir/Pi-Ramesse-Projekts, stellt mehrere Objekte vor, die aus der Ramsesstadt stammen und heute im Museum ausgestellt sind. Sie geht auf die Funktion der Stücke ein und erklärt, wie die auf ihnen angebrachten Bilder und Texte zu verstehen sind.

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Bauherr Ramses II.

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